Ausbildungsunterricht oder Der Sprung ins kalte Wasser

Nach einer guten Woche an der Ausbildungsschule, dem ersten Durchleben einer harten Seminarwoche, in der an zwei Nachmittagen auf den morgendlichen Schulalltag noch bis 18 respektive 19 Uhr Haupt- und Fachseminare unsere Ausbildung vorantrieben, erwartet uns nun die Realität. Nicht alle KollegInnen wohlgemerkt, einige haben auch nach drei Wochen keine eigenen Unterrichtstunden durchgeführt, man will sich ja nicht aufdrängen. Viele andere aber – meine Wenigkeit eingeschlossen – haben es geschafft, bereits in Woche drei in der totalen Realität angekommen zu sein… oft mit einer nicht ganz sanften Landung auf dem Hosenboden!

Kaum ein paar Tage hospitiert trugen einem die LehrerInnen nämlich schon ihren Unterricht an ‚Wollen Sie nicht ab morgen übernehmen, da können sie gleich die ganze Reihe übernehmen, wenn Sie möchten…‘ Natürlich möchten wir! Also ab an den Schreibtisch und Stunde um Stunde geplant – neun Stunden eigener Unterricht in der zweiten oder dritten Woche und die Freizeitgestaltung erübrigt sich… Da entstehen tolle Stunden mit den neuesten Ideen aus Didaktik und Methodik – Entscheidungsspiel, Kugellager und Hot Seat – aber die Erfahrung der eher unbefriedigenden Realität des Lehrberufs lässt nicht lange auf sich warten. Fast jeder kann schon in Woche eins erleben, wie es ist, wenn man sich trotz generell intensiver Vorbereitung aus Zeitmangel doch nicht immer und auf jede Stunde perfekt vorbereiten kann. Heraus kommt das, was wir bei unseren Lehrern schon nicht mochten und doch eigentlich angetreten sind zu verändern – die Buch- auf-Stunden. Willkommen in der Realität!!!

Hinterlasse einen Kommentar